Die Rohrinnensanierung wird meistens strangweise durchgeführt, damit in den übrigen Versorgungsabschnitten weiterhin Wasser zur Verfügung steht. Die Sanierung verläuft in drei wesentlichen Schritten.
Zuerst werden zunächst die Armaturen an den Zapfstellen abmontiert. Alle Zapfstellen des Stranges inklusive der Strangabsperrung werden an ein Verteilersystem angeschlossen, das später die Luft- und Materialströme regelt. So entsteht ein geschlossener Kreislauf. Zur Trocknung der Rohre wird nun ein Spezialkompressor eingesetzt. Die dadurch erzeugte Luft entfernt noch vorhandene Feuchtigkeitsreste und trocknet die Ablagerungen und Inkrustierungen.
Im zweiten Arbeitsschritt werden die Rohre von Ablagerungen und Schmutz befreit. Mit einem speziell auf den Werkstoff (verzinkter Stahl oder Kupfer) abgestimmten Strahlmittel wird das Rohr von innen gesäubert, bis der metallische Untergrund zum Vorschein kommt. Das angeraute Metall garantiert die einwandfreie Haftung der Beschichtung. Der Verlauf des Sandstrahlprozesses wird zusätzlich mit einem Endoskop überwacht. Die Möglichkeit der Umkehrung des Strahlprozesses garantiert eine optimale Reinigung auch an schwer zugänglichen Stellen, wie Rohrbögen, T-Stücken und Verschraubungen.
Im dritten Abschnitt wird das Rohr beschichtet. In einem speziellen Verfahren wird für den Trinkwasserbereich geeignetes Harz an den Rohrinnenwänden aufgebracht. Nach etwa 12 bis 24 Stunden ist das Harz ausgehärtet, und die Armaturen können wieder montiert werden. Vor der Inbetriebnahme des Stranges bzw. Trinkwassernetzes wird noch eine Druckprobe samt abschließender Spülung durchgeführt.